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Eines Nachts entschied ich mich, mich in einem Dating-Portal zu registrieren, und die Anonymität gab mir direkt ein sicheres Gefühl. In den ersten Gesprächen war ich noch sehr vorsichtig und gab kaum etwas von mir preis, doch im Laufe der Zeit änderte sich das. Ein Gesprächspartner mit viel Feingefühl brachte mich dazu, ihm von meinen Träumen und Zielen zu erzählen.

Die Erfahrung, mit einem Fremden so intime Gedanken zu teilen, war ungewohnt, aber auch unglaublich interessant. Ich genoss es, wie die Dunkelheit Raum für eine Offenheit schuf, die tagsüber oft fehlte. Manchmal erzählte ich einem Fremden online mehr, als ich es je vor Sarah getan hätte, und dennoch fühlte ich mich dabei verstanden.

Es war ein befreiendes Gefühl, zu wissen, dass mein Gegenüber keine Erwartungen an mich hatte. Es war beeindruckend, wie viel Intimität entstehen konnte, wenn Worte das einzige Mittel waren, sich auszudrücken. Ich spürte, dass dieser Raum mich dazu einlud, Seiten von mir zu entdecken, die ich bisher versteckt hatte. Nach einigen Wochen spürte ich, dass die Chats mir halfen, meine Gefühle besser zu verstehen und auszudrücken – auch außerhalb des Internets.